GEBRAUCHSHUNDE

Seine offizielle Anerkennung als Gebrauchshund fand der Boxer im Jahr 1924.

Gebrauchshunde sind Hunde, die für ganz bestimmte Tätigkeiten eingesetzt werden. Sie finden Einsatz bei der Jagd, bei Katastrophen, im Polizeidienst oder bei Such- und Rettungsarbeiten. Nach bestandener Begleithundeprüfung kann mit der Ausbildung begonnen werden.

Hunde, die eine Gebrauchshunde-Prüfung bestanden haben, werden als Gebrauchshunde bezeichnet. Der Begriff wird generalisierend auch für einen Hund verwendet, der zu einer anerkannten Gebrauchshunde-Rasse gehört. Der Begriff Arbeitshund ist hier weiter gefasst, denn er umfasst alle Rassen mit Arbeitsprüfung, zum Beispiel auch die Herdenhunde.

Die Komponenten des Gebrauchshunde-Sports sind in Ansätzen auch aus anderen Kursen bekannt. In der Fährtenarbeit beispielsweise lernt der Hund einer ganz bestimmten menschlichen Spur zu folgen, ähnlich, wie beim Mantrailing. Es geht darum sich nicht durch andere Gerüche ablenken zu lassen und abgelegte Gegenstände wie Schlüssel oder ähnliches zu finden. Da die Nasenarbeit dem Wesen des Hundes als olfaktorisch orientiertem Tier entspricht, eignet sich die Fährtenarbeit für alle gesunden Hunde, egal, ob Rassehund oder Mischling. Mit der Ausbildung kann in jedem Alter begonnen werden.

Ein zweiter Teil des Gebrauchshunde-Sports ist die Unterordnung. Hier lernt der Hund gut sozialisiert und gehorsam die Zeichen des Halters zu befolgen. Die Unterordnung – sie entspricht dem, was auch als Obedience trainierbar ist – macht es für Hund und Halter leichter, sich im Alltag zu bewegen. Zur Unterordnung im Gebrauchshunde-Training gehören die bekannten Übungen Leinenführigkeit und Unbefangenheit, Sitzübung, Ablegen, das Bringen eines Gegenstandes auf ebener Erde, im Sprung über eine Hürde und mehr.

Die dritte Abteilung des Gebrauchshunde-Sports ist der Schutzdienst. Dieser wird auch als Gehorsam des Hundes in Grenzfällen bezeichnet. Der Hund muss lernen, aus Reizsituationen abgerufen zu werden und sofort zur Ruhe zu kommen. Er darf nur auf Zeichen seines Halters reagieren und nicht von sich aus agieren oder beißen.

Die geforderten charakterlichen und körperlichen Eigenschaften der Gebrauchshunde richten sich nach dem jeweiligen Einsatzwerk des Hundes. Als die wichtigsten gemeinsamen Merkmale der Gebrauchshunde sind jedoch die ausgeprägte Lernwilligkeit und für fast alle Bereiche der unbedingte Gehorsam zu betrachten. Eine möglichst frühe Sozialisierung ist in jedem Fall anzustreben. Erst danach ist es sinnvoll, die angeborenen Jagd-, Schutz- oder Hütetriebe weiter herauszuarbeiten und von ihnen „Gebrauch“ zu machen.